Hier ist ein Foto aus dem Jahr 2015. Mein Hobby zu dieser Zeit war das Schauspiel. Ich war in einer Gruppe, die „Teatar 5“ (auf Deutsch: Theater 5) hieß. Wir hatten eine Szene in einem Gymnasium. Drei bis vier Mal pro Monat spielten wir Vorstellungen.
Dieses Foto ist aus der Vorstellung „Der nackte Wahnsinn“. Es war eine Komödie mit sehr schnellen Bewegungen in der Szene. Das Stück hatte drei Akte. Es stellte Schauspieler und ihr privates sowie professionelles Leben dar. Die Schauspieler führten Liebesbeziehungen, die kompliziert waren, und all das beeinflusste die eigentliche Leistung des Stücks.
Auf dem Foto ist die letzte Szene des zweiten Aktes. Wir haben schockierte, traurige, besorgte und wütende Grimassen. Wir wussten, dass unser Regisseur eine Liebesbeziehung mit der Souffleurin hatte. Und er war auch betrunken.
Ich bin zwischen der Treppe. Ich sitze auf dem Boden und stütze mich auf meine Hände. Ich bin wütend, weil der Regisseur mein Freund ist. Oben stehen drei Kollegen. Der Mann, der ein weißes Hemd trägt, ist mein Partner. Wir hatten viele gemeinsame Szenen. Er ist jetzt Anwalt und hat zwei Töchter.
Ich hatte damals rote Haare. Ich mochte die Farbe, aber ich musste sie regelmäßig färben.
Das Theater hat mir sehr geholfen, das Sprechen zu lernen. Ich hatte vorher große Angst, laut vor Publikum zu sprechen. Aber durch die Vorstellungen habe ich geübt, meine Stimme zu kontrollieren. Meine Stimme zitterte nicht mehr, und sie wurde ruhig. Dort habe ich auch entdeckt, dass Schauspielerei nicht für mich ist. Als ich klein war, wollte ich Schauspielerin werden. Später habe ich verstanden, dass man riesiges Talent haben muss, und ich war nicht so talentiert. Trotzdem war das Theater eine große Erfahrung für mich, ich habe auch die Terminologie gelernt und verstanden, wie ein Stück funktioniert. Ich habe die Magie des Theaters gefühlt.
Es tut mir nur leid, dass ich zehn Jahre dort war und mich nicht auf die Dinge konzentriert habe, die wirklich wichtig waren. Ich habe andere Dinge vernachlässigt. Aber so ist es… ein richtiges, ehrliches Leben einer Schauspielerin. 🙂
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